Hearthstone hat ein Bot-Problem, das ist kein Geheimnis. Aber woran erkennt man die mechanischen Freunde oder Feinde?
Das Gaming-Magazin PCGamer hatte die Gelegenheit ausführlich mit einem Bot-User zu sprechen und ihn über die Methoden, die er verwendet, und seine Gründe auszufragen, die hinter der Nutzung eines Hearthstone-Bots stecken.
Die 7 Anzeichen dafür, dass du in Hearthstone gegen einen Bot spielst
Im Gespräch wird klar, einen Bot in Hearthstone erkennt man an folgenden Indizien:
- Der Bot fährt nicht über Karten und highlightet diese, noch gibt gibt es Aktionspfeile, sondern die Aktionen kommen wie aus dem Nichts. Das ist das sicherste Zeichen.
- Meistens wird er ein goldenes Heldenporträt haben, das gibt’s für 500 Siege mit einer Klasse, natürlich können das auch „echte“ Spiele erreichen, aber grad wenn man auf jemanden mit goldenem Porträt im eher höheren oder mittleren Ladder-Bereich trifft, sei das schon ein klares Zeichen.
- Botter spielen meist Hexer (Zoo-Decks), aber auch mit Schamanen und Druiden kommen sie gut klar. Alles was Minion-Tausch mit Value gegen Value betont, lässt sich leicht berechnen. Im Moment ist ein Schamanen-Deck mit Meeresriesen angesagt. Mit komplexeren Decks wie dem Miracle-Rogue kommen sie nicht zurecht.
- Zwischen den einzelnen Zügen und Aktionen des Botters vergeht eine immer gleiche Zeitspanne.
- Der Bot reagiert nicht auf Emotes wie Grüße, sondern bleibt stumm.
- Manchmal geben die Bots zu Beginn einer Runde einfach auf, scheinbar grundlos, um ihre Win/Lose-Ratio niedrig zu halten, damit Blizzard ihnen nicht auf die Schliche kommt.
- Die Bots kommen vor allem Nachts heraus, wenn ihre Herrchen schlafen.
Ich botte, weil ich’s kann
Als Motivation für das Botten nennt der Gesprächspartner von PCGamer, dass er so seine Sammlung erweitere, die goldenen Porträts für die Helden farme und sich den mühseligen Ladder-Climb erspare. Der Bot schaffe es ungefähr bis auf Rang 5, ab dann übernehme er, schalte den Bot aus, spiele selbst und hole sich Legend. Probleme hätten seine Bots mit den neuen Naxxramas-Effekten wie Todesröcheln. Die überforderten sie zum Teil.
Angst davor, erwischt zu werden, hat er nicht. Im letzten Monate habe ihm der Bot ungefähr 2000 Spiele gewonnen und drei goldene Heldenporträts eingebracht. Einmal, so sagt er, habe er den Bot 72 Stunden am Stück laufen lassen und auch nichts von Blizzard gehört. Deren Blue-Posts im Forum, man werde Botter finden und hart bestrafen, seien lediglich eine Taktik, zögen aber keine Konsequenzen nach sich. Niemand, den er kenne, habe es je erwischt.
Das Botten sei weit verbreitet, wobei er nicht glaubt, dass es die Spieler aus Profitgier täten, um starke Accounts mit goldenen Helden und voller Legendaries dann etwa auf eBay zu verscherbeln, sondern mehr weil sie es einfach könnten.
PcGamer hat auch mit Blizzard gesprochen. Dort weiß man um das Problem und sagt, es habe eine hohe Priorität und man arbeite daran. Botter seien in all ihren Spielen ein Problem. Es gebe so viele hochintelligente Leute da draußen. Blizzard komme mit einem Fix und sie kämen mit neuen Versionen. Wenn man sie erwischt, ziehe das gravierende Strafen nach sich, bis zum Account-Bann.
Der Botter, mit dem PCGamer sprach, scheint davor keine Angst zu haben. Wenn er alles verliere, sagt er lapidar, sei das auch nicht weiter wild. Es sei ja nicht so, als habe er wirklich viel dafür getan.
Mehr zu Blizzards kostenlosem Online-Kartenspiel gibt’s auf unserer Hearthstone-Themenseite.
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Frag mich warum die Hersteller nicht direkt kontaktiert werden bei einem Interview.
Hearthpiiiiiiiiiiep!
Edit: Zensur (Schuhmann)
Weil die Journalisten keine Werbung für Bots machen wollen? 🙂
Ich grüß auch keinen und spiel manchmal nachts. 🙂
Es sind halt Indizien dafür, wenn alles zusammenkommt, steigt die Wahrscheinlichkeit. Ich denke das Hauptzeichen ist das mit fehlenden Aktionspfeilen und den Highlights – und dieser “Takt” zwischen den einzelnen Zügen.