Guild Wars 2: Das neue Fraktal – Freude oder Qual?

Guild Wars 2: Das neue Fraktal – Freude oder Qual?

Die letzte Episode der Lebendigen Welt Staffel 3 ist auf den Guild Wars 2 Servern angekommen! Und mit dieser, wohl letzten Veröffentlichung vor dem nächsten großen Addon, bekommen die Spieler ein neues Fraktal. Grund genug für unseren Autor Erzkanzler sich das Fraktal “Zerschmettertes Observatorium” einmal genauer anzuschauen.

Lange hatte sich der Erzkanzler und seine geliebte Nekromantin nicht mehr in Tyria sehen lassen. Doch die Aussicht auf ein neues Fraktal hat auch meine Neugier geweckt.

Wer sich gerne unvoreingenommen in die Schlacht stürzen möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle nicht weiterzulesen. Zwar werde ich versuchen meinen Bericht recht frei von Spoilern zu gestalten, aber ganz vermeiden lassen sich Spoiler natürlich nicht. Alle anderen sind herzlich eingeladen mit mir “Zerschmettertes Observatorium” zu erkunden, denn so nennt sich das neue Fraktal.

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Fraktale, Fluch oder Segen?

Fraktale waren schon immer ein Streitpunkt der Community in Guild Wars 2, denn diese Instanzen sind losgelöst von ihrer Umgebung. Man betritt sie über eine Lobby und ihr Umfang ist oftmals kleiner als jener der klassischen Instanzen. Mit der epischen Länge eines Besuches der Ruinenstadt Arah etwa können Fraktale nicht mithalten. Aus Entwicklersicht sind Instanzen, die nicht direkt mit der Welt verbunden sind, natürlich pflegeleichter und so dürfen wir Spieler uns ab und an über neue Fraktale freuen.

Das Dunkelstahl-Großschwert kurz nachgeschärft und schon stehe ich in Löwenstein vor dem Portal. Für meinen ersten Besuch wage ich das Unvorstellbare und suche Mitspieler über die Gruppensuchfunktion. Eine ungewöhnliche Entscheidung, könnte ich doch mit erfahrenden Gildenmitgliedern durch die neuen Inhalte huschen. Aber natürlich schlafen die Pappnasen alle am Sonntag um kurz vor acht. Doch für euch liebe Leser, gehe ich doch gern durchs Feuer und werfe mich mit Fremden in die Schlacht.

Randomgruppen, die beste Testphase für neue Inhalte?!

Wer das Zerschmettertes Observatorium betreten möchte, kann zwischen den Levelstufen 25, 50, 75 und 100 wählen. Meine längere Abwesenheit betrachtend entschied ich mich, doch erst einmal mit dem Level 25 Fraktal zu beginnen und schloss mich einer Gruppe an, von denen noch keiner Erfahrung in diesem Fraktal hatte.

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Im Fraktal angekommen, staune ich erst einmal und ahne Böses. Unweigerlich muss ich an Alice im Wunderland denken. schwebende Ruinen und Plattformen. Ein weiteres Mal wird mir bewusst, wie gut sich die Grafik von Guild Wars 2 über die letzten fünf Jahre gehalten hat. Viel Zeit bleibt aber nicht, denn das Zerschmettertes Observatorium beginnt nicht leise.

Willenlose Trashmobs sucht man vergeblich

Nach ein paar zaghaften Hüpfern stehe ich auch schon vor Skorvald, und mir scheint, glücklich ist der Gute nicht. Doch schon an dieser Stelle zeigt sich die Stärke des neuen Fraktals. Wer Hirn und Turnbeutel zuhause gelassen hat, kann gleich von der Plattform springen. Das Zerschmettertes Observatorium und seine Bosse sind weit weg von “Tank&Spank”-Mechaniken anderer MMOs oder früherer Guild Wars 2 Instanzen.

Zwar musste man sich in Guild Wars 2 immer schon ein wenig mehr bewegen, aber was und im Observatorium erwartet, ist noch einmal eine gute Schippe obendrauf.

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Einen Vormittag so ganz ohne Tode hatte ich ja eh nicht erwartet, mich aber bereits beim ersten Boss mit dem Gesicht auf dem warmen Instanzboden wiederzufinden, überraschte dann doch ein wenig.

Dumme Sprüche wie “Lehrjahre sind keine Herrenjahre” gehen mir durch den Kopf als sich meine Nekromantin das Dekolleté richtet, um abermals gegen Skorvald anzurennen. Und siehe da, der alte Erzi ist noch lernfähig. Im zweiten Anlauf ist der Boss geschafft.

Ohne Boden, aber mit kurzer Story!

Eine traumhafte Zwischensequenz später, steht meine Nekromantin plötzlich im Weltraum. Eine bodenlose Frechheit! Für höhenkranke Menschen wie mich, nicht die ideale Umgebung. Glücklicherweise ersparen mir die Entwickler aber die von mir verhassten Sprungrätsel und schicken uns nach kurzem Zwischenspiel weiter zum nächsten Bosskampf. Mit Viirastra verstärkt sich mein “Alice im Wunderland”-Vibe noch ein wenig mehr, das Zerschmettertes Observatorium ist skurril.

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Meine Hoffnung, das im ersten Kampf gelernte nun erneut einsetzen zu können, lösen sich in Luft auf, als über dem Kopfe meiner Nekromantin ein roter Totenschädel auftaucht. Üblicherweise nicht das internationale Zeichen für Heilung.

Wie Recht ich hatte, zeigt sich Sekunden später als die gesamte Gruppe ausgelöscht wurde. Schnell wird klar, wer hier nicht hellwach ist, zieht sich leicht den Groll seiner Mitspieler zu.

Wer nicht aufmerksam ist, schadet der Gruppe.

Das gilt auch für den letzten Boss des Fraktals, gegen welchen wir gleich nach überstandenem Kampfe gegen Viirastra antreten dürfen. Arkk, so sein Name, vereint die mannigfaltigen Mechaniken seiner Kollegen und quält uns dann doch deutlich.

Und mir wird klar: Zerschmettertes Observatorium ist kein Anfängerfraktal.

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Neue Spieler werden über das Zerschmettertes Observatorium sicher anfangs fluchen. Für altgediente Guild Wars 2 Spieler hingegen ist es lang erwarteter fordernder Inhalt abseits der Raids.

Und entsprechend ist auch die Reaktion in der Community, viele Spieler loben den hohen Schwierigkeitsgrad, sowie die ausgefeilten Boss-Mechaniken. Meine folgenden Instanzgänge mit meiner Gilde im Challenge Mode auf höherer Schwierigkeitsstufe bestätigen diesen Eindruck. So sind die Bosse nicht einfach nur stabiler, sondern warten auch mit Fähigkeiten auf, die es in den niedrigen Schwierigkeitsstufen nicht gab.

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Das Zerschmettertes Observatorium: Für Anfänger nur bedingt geeignet.

Arenanet die Idee der Fraktale mit dem Observatorium auf die Spitze getrieben. Es erinnert teilweise schon an eine PvE-Arena in der wir von Bosskampf zu Bosskampf wandern um uns zu beweisen. Im Rahmen eines Fraktals ist es eine willkommene Abwechslung. Für viele Spieler gilt das Zerschmettertes Observatorium als eines der besten und interessantesten Fraktale, sicher auch weil es neu im Spiel ist. Doch zeigt es auch, Arenanet bemüht sich Guild Wars 2 mit neuem Inhalt zu versorgen, der nicht immer auf dem gleichen Schema aufbaut.

Meine Necromantin und ich hatten viel Spaß im Observatorium. Wir waren sicher nicht das letzte Mal am diesem Ort, schon allein weil ich das hungrige Kätzchen noch nicht mitgenommen habe, das sich nach Abschluss im Fraktal finden lässt.

Habt ihr das Observatorium schon erkundet? Und wenn ja, was haltet ihr von der Vielzahl an Boss -Mechaniken die dieses Fraktal zu bieten hat?


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Julius Keusch

Meine letzte Erinnerung an Guild Wars 2 – PvE im Bezug auf Instanzen ist:

Höherer Schwierigkeitsgrad = Bosse und Trash Mobs haben einfach mehr Leben und machen mehr Schaden. Aggro, Fähigkeiten, all da war sehr beliebig und egal wie taktisch du gespielt hast, hat der eine Auto Hit mal den “falschen” Spieler getroffen, war er down. Egal wie gut oder konzentriert er gespielt hat. Mal am Boden zu liegen schien unvermeidbar zu sein.

Ist das noch immer so? Oder hat ArenaNet es mittlerweile geschafft, die Kämpfe tatsächlich taktisch und anspruchsvoll zu gestalten, ohne einfach nur Leben und Schaden der Monster zu erhöhen?

Das würde mich echt interessieren. Ich bin von anderen MMORPG’s gewöhnt, dass du durch Reflexe, Wissen über die Mechaniken und schlichtweg Beherrschung deiner Klasse fast jeglichen bedrohlichen Schaden durch einen Boss vermeiden kannst.

In Guild Wars 2 hatte ich damals oft das Gefühl – egal wie gut ich spiele, Random Hits treffen mich immer mal und die sind dann so hart, dass ich nichts dagegen tun kann.

Pliszcen Hakoke

Schöner Artikel!
Erzkanzler Wie ist es denn mit deiner academia Elysium?
Würde mich freuen auch da mal wieder was zu lesen!
Grüße
Pliszcen.

Micro_Cuts

Toller Artikel.

Ja GW2 hat sich was instanzierte Inhalte angeht in den letzten Jahren stark verbessert.

Ich finde das neue Fraktal von den Mechaniken top, jedoch könnte es auf Tier 1 (25) ein tick leichter sein um die Spieler besser heranzuführen. Für alle die es härter wollen gibts ja immer noch Tier 2,3,4 und den Challenge Mode.

Übrigens gibt es am Ende des Fraktals ein langes Gespräch zwischen zwei NPCs die einem die Story näher bringen. Eine sehr schöne, lustige und teils auch traurige unterhaltung 😉

Erzkanzler

Ja, ein wenig mehr “an die Hand nehmen” hätte dem 25er Fraktal nicht geschadet. Aber in 2-3 Wochen hat man selbst in Random-Gruppen sicher immer einen der die Mechanik kennt um sich dann lautstark aufzuregen, sie kurz ungenau zu erklären und nach dem zweiten Versuch wutentbrannt zu leaven 😉

Wenn man ein wenig aufmerksam ist, und miteinander redet, dann sind die Mechaniken aber schnell durchschaut und problemlos zu meistern. Ich mag das ja, erst mal schön in die geballte Faust rennen und dann grübeln wie man es besser machen kann.

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