Guild Wars 2: Stärken und Schwächen der Klassen – aus Sicht der Devs

Guild Wars 2: Stärken und Schwächen der Klassen – aus Sicht der Devs

Einen Einblick in die Hirne der Entwickler hinter dem Buy-to-play-MMO Guild Wars 2 gab der Livestream zum Balancing.

Das Balancing der Klassen ist eines der Top-Themen in jedem Spiel, so auch bei Guild Wars 2. Wer viel Rüstung hat und viel aushält, sollte weniger Schaden machen als eine Klasse, die wenig Rüstung hat und wenig aushält, oder? Und wer Mobilität aufgibt, der wird dafür mit Reichweite belohnt. Und die Klasse, die sich am schwersten Spielen lässt, sollte dann in den Händen eines Könners auch am stärksten sein.

So existieren viele Ideen von Balancing in den Köpfen der Spieler. Bei Guild Wars 2 gab es nun die Gelegenheit, diese Überlegungen mit den Ideen der Designer abzugleichen. Wie sehen die Spieler ihre Klassen und wie nah ist das an der Intention der Devs.

Zwei der Game-Designer, Jonathan Sharp und Karl McLain, wurden mit Player-Feedback zu allen acht Klassen konfrontiert und konnten dazu Stellung beziehen, wie ArenaNet die Klassen selbst sieht.

Der Elementarmagier: Was für Könner, dann aber richtig

Elementarmagier bei Guild Wars 2

So sehen ihn die Spieler: Beim Elementar-Magier ist das „Ceiling“, das höchste Niveau, das man erreichen kann, besonders hoch. Die Klasse kann alles ein bisschen, ist flexibel und überzeugt mit überragendem AOE-Potential. Als Schwäche der Klasse machen die Spieler diese Vielseitigkeit aus. Außerdem hat die Klasse Schwierigkeiten, das hohe Schadens-Niveau beizubehalten, und Probleme mit gebufften Gegnern.

So sehen ihn die Devs: Laut ArenaNet möchte man dem Elementarmagier auf jeden Fall seine Vielseitigkeit durch die verschiedenen Waffen belassen. Mit den meisten Waffe schlüpft er in eine Supporter-Rolle. Die niedrige HP und Anfälligkeit gegen Burst-Schaden ist beabsichtigt. Ebenso wie die spezifische Schwäche gegen Gegner, die unter einem Boon, also unter einem Buff, stehen.

Der Ingenieur: Stationärer Allrounder

So sehen ihn die Spieler: Auch der Ingenieur weist mit seinen Geschütztürmen eine hohe Flexibilität auf. Sein „Skill-Floor“, also sein Anforderungs-Level, ist relativ hoch und er verfügt über eine gute Crowd Control. Als Schwäche wird ihm von den Spielern diese Flexibilität angekreidet. So richtig gut sei er in Nichts, manche Fähigkeiten seien im Moment so stark, dass er in bestimmte Builds hineingezwängt werde.

So sehen ihn die Devs: Als „Hard-Counter“ für den Ingenieur werden Debuffs, also Conditions, angesehen, von denen können sie sich nur schwer befreien. Stattdessen müssten sie mit ihren CC-Fähigkeiten dafür sorgen, dass die Gegner sie gar nicht einsetzen können. Gegen mehrere Spieler sei das dann nur schwer möglich. Ingenieure sollten Schwierigkeiten haben, Burst-Spitzen zu erzielen, und es sollte für sie auch schwierig sein, sich aus einem Kampf zu verdrücken – jedenfalls wesentlich schwieriger als für den Dieb oder den Mesmer.

Der Wächter: Tanky Support

Wächter bei Guild Wars 2

Den Wächter sieht man in einer Support-Rolle an vorderster Front. Im Gegensatz zum Krieger, der besser darin ist, sich selbst am Leben zu halten, glänzt er darin, seine Kampfgefährten mit Boons zu unterstützen.

Schwachstellen des Wächters liegen in seiner Abhängigkeit von den Boons. Gegen Klassen, die ihm die klauen können, sieht er alt aus. Außerdem ist der Wächter auf seine Cooldowns angewiesen, um am Leben zu bleiben. Je länger ein Kampf dauert, desto schwieriger wird es für ihn zu überleben.

Der Wächter kommt zwar schnell in einen Kampf, aber nur schwer wieder hinaus. In der Einschätzung der Klasse stimmen Spieler und ArenaNet überein, da liegt man also ziemlich auf Kurs.

Der Mesmer: Attentäter mit einem Twist

Mesmer bei Guild Wars 2

So sehen ihn die Spieler: Die Spezialklasse Mesmer setzt auf Ablenkung, Crowd Control und Flexibilität. Die Spieler machen seine Schwäche im Umgang mit Debuffs, den Conditions, aus. Außerdem fehlt ihm AE-Schaden und er ist auf Single-Target-Damage beschränkt. Mobilität ist eine heikle Sache für den Mesmer, denn schnell ist er nicht, hat dafür aber Portale. Er kann sich daher gut aus einem Kampf zurückziehen, aber nicht so gut engagen, also einen Kampf starten.

So sehen ihn die Devs: Damit entspricht er auch ziemlich genau dem offiziellen Design. Dort möchte man ihm den Zugang zu wichtigen Utility-Skills zugestehen. Seine Verteidigung zieht er durch Stealth- und Ausweich-Gimmicks, in Eins-gegen-Eins-Situationen soll er sich gut schlagen. Aber Schwächen aufweisen, wenn er AE-Schaden aufrechterhalten will. Anfällig ist er gegen Conditions und wenn seine Illusionen gecountert werden. Damit ist seine Achillesferse AE-Schaden, der ihm die Illusionen weghaut. Seine Anfälligkeit gegen Burst-Schaden ist ebenfalls geplant.

Der Nekromant: Ausdauernd und zermürbend

So sehen ihn die Spieler: Als Schwächen des Nekromanten sehen die Spieler seine fehlende Mobilität und den geringen Burst-Schaden an. Sonderlich flexibel ist er nicht. Allerdings tauscht er das gegen die Möglichkeit ein, Gegner aus dem Kampf zu treiben.

So sehen ihn die Devs: Geplant ist der Nekromant von ArenaNet als „sustained“ Char, der es lange in einem Kampf aushält und mit steigender Kampfdauer immer stärker wird. Etwas mehr körperlichen Schaden könne er noch vertragen. Schwächen soll er in der Mobilität, beim Ausweichen und dem Rückzug aus einem Kampf aufweisen. Auch soll er AE-Schaden nur schwer aufrechterhalten können.

Der Waldläufer – Scharfschütze und Glass-Cannon

Waldläufer bei Guild Wars 2 in der Fraktale

Der Waldläufer besticht mit seiner DPS auf ein einzelnes Ziel, hier ist er auf Range die beste Klasse, noch etwas vor dem Mesmer. Am Leben halten soll er sich durch geschicktes Ausweichen. Ihm ist es auch vergönnt, AE-Schaden im Nahkampf aufrecht zu halten.

Die Spieler schätzen den Waldläufer genauso ein, wie ihn ArenaNet konzipiert. Schwächen liegen darin, dass er keine Boons von seinen Gegnern nehmen kann. Er ist stark auf sein Pet angewiesen und hat ohne es geringeren Schaden als die anderen Klassen. Im PvE sorgt das Pet im Endgame oft für Ärger und macht mehr Stress als es nützt (gut, das war von ArenaNet sicher nicht konzipiert). Der mangelnde AE-Schaden auf die Distanz ist ebenfalls so vorgesehen, dafür haut er eben auf einzelne Ziele richtig rein.

Der Dieb – Spezialist für den Burst

Der Dieb hat seine Stärken im Engagment, er kann am leichtesten in einen Kampf und wieder heraus. Dadurch dass er Boons stehlen kann und durch das Schleichen möglichen Schadensquellen entgehen kann, nimmt er im Balancing eine delikate Sonder-Stellung ein.

Als Schwächen sieht man seine relativ niedrige passive Verteidigung an. Wenn er Schaden vermeiden will, muss er aktiv ausweichen. Außerdem hat er Schwierigkeiten, lange in einem Kampf zu bleiben, ist durch sein hohes Schadenspotential eben eine typische Glass-Cannon. Will er über längere Zeit in einem Kampf bestehen können, muss er Abstriche beim Schaden hinnehmen.

Der Krieger – Kampf-Maschine mit Nehmerqualitäten

Guild Wars 2 Krieger

Der Krieger hat Schwierigkeiten, Schaden auszuweichen, kann dafür aber ordentlich austeilen. Mit Crowd-Control-Fähigkeiten im Nahkampf nimmt er eine wichtige Rolle ein. Dabei ist er allerdings auf seine Klassen-Ressource, das Adrenalin, angewiesen und kommt in Schwierigkeiten, wenn die Verteidigung nachlässt. Dann ist er vor allem anfällig gegen Conditions, also Debuffs.

Puh, das war eine ganze Menge Information aus berufenem Mund. Ihr habt es sicher gemerkt, bei den letzten beiden Klassen ging dann auch den Devs ein wenig die Luft aus. Wer sich die verschriftlichte Zusammenfassung auf reddit oder den Livestream auf Twitch geben möchte, findet in den Quellen entsprechende Links.

Update 21.10.2018: Einen aktuellen großen Guide zu den besten Klassen in Guild Wars 2 findet Ihr mittlerweile hier:

Guild Wars 2: Die besten Klassen in PvE und PvP 2018
Quelle(n): reddit: Balance Philosophy Developer Livestream Notes, Guild Wars 2 Twitch Livestream: Ready Up - Episode 15
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könnt mich mal

beim Dieb ist am wenigsten zusagen für mich das Opfer Nr 1 ich weiss garnicht wie man das aushalten soll den hoch zuspielen.

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