Das Action-Spiel Gigantic (PC, Xbox One) hat eine wilde Entwicklungsgeschichte hinter sich. Sogar noch wilder, als man bislang gedacht hat. Im Februar 2016 war das Projekt praktisch tot, die Mitarbeiter haben sich aber geweigert, den Shooter aufzugeben.
Wer die News um Gigantic verfolgt hat, der wusste schon lange, dass da einiges im Argen war und nicht so lief, wie geplant.
Geldmangel, Konkurrenz und Windows 10
Microsoft war erst ein Partner, die stiegen dann aus. Erst hieß es, Gigantic kommt nur für Windows 10, dann auf einmal doch für mehr Plattformen. Alles dauerte viel länger, als gedacht. Plötzlich gab’s mit Overwatch und Paladins starke Konkurrenz im Genre. Dem Entwickler Motiga ging das Geld aus. Man hörte von Entlassungen und Verschiebungen.
Jeder, der aufgepasst hat, wusste: Gigantic macht eine Krise durch.
Aber das Ausmaß, in welcher Krise Gigantic war, wird erst jetzt klar. Im Februar 2016 hieß es, man hätte einige Mitarbeiter entlassen. Nun wissen wir: Sie haben damals alle gefeuert.
Alle 75 Mitarbeiter entlassen
Im Interview mit PC Gamer erzählt der Chef hinter Gigantic, Chris Chung, dass er im Februar 2016 alle 75 Mitarbeiter entlassen musste. Es war einfach kein Geld mehr da.
Die Mitarbeiter kamen aber am nächsten Tag trotzdem zur Arbeit. Einige sind dann weggegangen, um ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, aber 90% seien geblieben, obwohl ihre Situation völlig ungeklärt und ohne Sicherheiten waren.
Sie wollten einfach nicht akzeptieren, dass das Spiel tot war, so sehr glaubten sie an ihre Arbeit.
Wochen später kam dann ein Deal mit dem Publisher Perfect World zustande. Dieser hat Gigantic gerettet. Perfect World sei beeindruckt davon gewesen, dass Leute noch Nachtschichten schoben, obwohl sie Wochen vorher entlassen worden waren.
Perfect World habe unbürokratisch geholfen und Geld zur Verfügung gestellt. Die Gehälter flossen bei Gigantic wieder.
Nun war das Spiel nicht länger exklusiv für Windows 10, sondern würde auch zu Steam und in den Launcher von Perfect World kommen. Mittlerweile ist das Action-Spiel veröffentlicht.
Happy-End ist trotzdem fraglich: Steam-Launch nur mittelmäßiges Interesse
Ob diese Geschichte, die wie ein Märchen klingt, in der wirklichen Welt ein Happy-End hat, ist fraglich.
Der Steam-Release hatte wohl nur eingeschränkt Erfolg: Es war ein eher kleiner Launch. Doch Motiga hofft, dass sich herumspricht, was für ein außergewöhnliches Spiel Gigantic ist.
Hier haben wir uns Gigantic in einem Test angeschaut:
Gigantic: Test – Der Helden-Shooter mit einem Hauch von MOBA
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Macht fun
Ich finde es ein wenig bedrückend wie erfolglos das Spiel zu sein scheint. Nicht nur wegen der Entwicklungsgeschichte sondern auch weil es sich hierbei eben um ein wirklich tolles Spiel handelt.
Jeder meckert immer “was noch ein Heldenshooter / MOBA?”, aber Gigantic ist voller Eigenheiten womit es sich definitv in der Masse abhebt und das auch noch in einen außerordentlich hohen Niveau. Wenn man LoL und DOTA 2 mal außer Acht lässt weil sie einfach in einer ganz anderen Liga spielen, ist Gigantic definitiv der beste Heldenshooter / Moba den ich die letzten Jahre gespielt habe =o
Ich würds ja gerne spielen aber das gibt es ja nur für PC/Xbox?
Ich finde Lawbreakers um Welten besser. In der Tat finde ich Lawbreakers sogar besser als Overwatch. Sage nicht das Gigantic kacke ist aber LB ist für mich ganz klar das Maß aller Dinge im Heldenshooter Bereich. Nach einer Runde LB fühlt sich der Rest wie ein Slow Motion Contest an.
Paragon 🙂
Ich finds wirklich erstaunlich was die Mitarbeiter da gemacht haben.