Streit um Gaming Disorder – Ist übermäßiges Gaming Sucht oder nicht?

Streit um Gaming Disorder – Ist übermäßiges Gaming Sucht oder nicht?

Die Computerspielsucht oder „Gaming Disorder“ als eigene Krankheit beschert der WHO viel Kritik. Selbst Psychologen lehnen die Bezeichnung ab.

Vor einigen Tagen berichteten wir bereits darüber, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun erstmals eine durch Videospiele ausgelöste Krankheit in die Definitionen bekannter Krankheiten aufnehmen will. Die sogenannte „Gaming Disorder“ beschreibt dabei eine besondere Form der Sucht, die durch Videospiele ausgelöst wird.

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Im Netz, der Heimat der meisten Zocker, stieß die Ankündigung der WHO auf derbe Kritik. Das Ganze sei „mal wieder“ nur ein Versuch, um Videospieler grundsätzlich zu stigmatisieren, weil sie einem Hobby nachgehen würden, das für einige Menschen nicht verständlich ist.

ESA hält die Gaming Disorder für “rücksichtslos”

Kritik gab es aber auch von offizieller Seite, etwa von der Entertainment Software Association (ESA), die unter anderem jedes Jahr die E3 veranstaltet. In einem Statement erklärt die ESA, dass „die WHO weiß, dass gesunder Menschenverstand und objektive Forschungsergebnisse belegen, dass Spiele nicht süchtig machen. Dies nun mit einem ‘offiziellen Stempel’ zu versehen, würde rücksichtslos tatsächliche geistige Krankheiten, wie Depression oder Sozialphobien, die Behandlung und die Aufmerksamkeit der Mediziner benötigen.“ Darüber hinaus „raten sie der WHO, die Einschätzung rückgängig zu machen.“

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Mit dieser Forderung und Einschätzung steht die ESA nicht alleine da. Auch die American Psychological Association erkennt diese „Gamer-Krankheit“ nicht als eigenständige Sucht an. Die Begründung dafür ist, dass es Zweifel daran gibt, ob die „Gaming Disorder“ eine eigene Klassifizierung benötigt und nicht bereits anderen Süchten zugeordnet werden kann.

Wie steht ihr zum Thema der „Gaming Disorder“? Sollte die Sucht nach Videospielen ein eigenes Krankheitsbild sein? Oder sollte die WHO die Finger davon lassen, bis es noch mehr Studien gibt?

Quelle(n): massivelyop.com, gamasutra.com
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Culus

Für manche Experten ist man schon süchtig, wenn man am Tag mehr als 2 Stunden zockt. Aber 8 bis 12 Stunden Arbeiten und sein Rücken kaputt machen ist fleißig xD. Wichtig ist das man sein Privat leben nicht vernachlässig, rest ist egal. In meinen Umkreis gibt es Leute, die Zocken am verschiedenen Tage mehr als 5 Stunden, trotzdem habe sie eine Intakte Familien und Arbeit und wiederum andere die genau so gleich Zocken, aber sich selbst und den Umfeld vernachlässigen. Wenn man mit etwas spaß hat, wird es schnell zu Sucht und Krankheit erklärt, aber wenn man mehr als 12 Stundne arbeiten und sogar wegen der Arbeit die Familie vernachlässigt, dann ist es löblich und erfolgreich. Ich Persönlich Zocke am Tag um die 4 Stunden, manchen Tage mehr und trodzdem habe ich eine glückliche Frau und Kind und dazu erfolgreichen Arbeit.

Bodicore

Es geht ja nicht um alle Spieler 90% der zocker haben keine Suchtprobleme obwohl sie viel spielen. Da es aber welche gibt die mit ihrem Leben nicht mehr klar kommen, finde ih es gut dass diesen geholfen wird.

Man sollte sich nicht immer gleich angesprochen fühlen, denke nicht dass jemand zwangsterapiert wird.

Spitfire

Damit hast du ja auch vollkommen recht.

Aber in unserer Gesellschaft ist es doch leider so,wenn eine neue Krankheit bekannt wird,meinen gleich unzählige Menschen (zu unrecht) sie sind daran erkrankt und um behandelbare Krankheiten wird ein Drama gemacht als würde es um unheilbaren Krebs gehen.

Problem sind hier eben die Leute die vom Gaming keine Ahnung haben und dann anfangen jeden gleich als süchtig zu betiteln,Kinder zum Arzt schleppen usw,nur weil man sein Hobby nachgeht.

Gleichzeitig gibt es Leute und Gruppen die gerne mal dazu neigen irgendwas was ihnen nicht passt um jeden Preis zu verbieten.
Nehmen wir Raucher,ich selbst rauche nicht,bin auch kein Freund davon,aber in den letzten Jahren wurde ja zunehmend so getan als seien Raucher Verbrecher,Jahrhunderte hat man sich nicht wirklich darüber beschwert wenn in einer Kneipe geraucht wurde,weil es dazu gehörte,heute ist es verboten und es wird eine regelrechte Hetzkampagne gegen Raucher geführt.

Rebel

Diese ganze Diskussion ist völlig überflüssig. Es gibt seit Jahren eine Definition von “Spielsucht” im ICD die genauso auf die videospielsucht zutrifft. Diese sagt nix über etwaige Behandlungsmethoden oder die zugrunde liegenden Ursachen aus.
Ob man nun den Begriff Videospielsucht extra im ICD aufnehmen muss oder nicht ist vollkommen nebensächlich

Psycheater

Warum können Killerspiele nicht einfach Killerspiele für potenzielle Amokläufer bleiben?! 😉

GoDLiik3

Ich weiß nicht warum so aufgeschrien wird. Das die großen Haie sich dazu melden ist klar, hier geht es ja um Geld. Aber das Spieler sich selbst aufregen, sie würden in eine Sparte gedrückt werden ist bescheuert. Denn ihr habt euch damit genauso wenig informiert, wie Nicht-Gamer informiert sind…Es geht um einen Betrachtungszeitraum von 1 Jahr!

Trinke ich jeden Abend eine Flasche Wein und muss das um jeden Preis jeden Abend tun, hab ich ein Alkoholproblem. Das Spiele andere Bedürfnisse decken, wie Selbstverwirklichung, Realitätsersatz und und und, ist eine andere Sache klar. Komme ich aber nicht aus, ohne jeden Tag gespielt zu haben, habe ich doch ein massives Problem? Also rudimentär betrachtet ist es eine ganz einfache Rechnung, da braucht man nichts verkomplizieren. Zwanghafter Konsum = Sucht

Zu meiner Person:
Ich selber spiele Abends zwischen 1-3 Stunden, abhängig davon ob ich zutun habe oder die Lebensgefährtin meine Aufmerksamkeit möchte. Da passiert es auch schon mal, dass ich mehrere Tage meinen Rechner nicht anfasse. Allerdings (selbst-refekltierend betrachtet) Spiele ich aus der intention heraus meinen sportlichen Ehrgeiz zu befriedigen und mich mit Anderen zu Messen. Deshalb spiele ich idR Shooter und PVP Spiele. Ich bestreite ab und an auch mal eine Runde WoW, packt mich aber immer nur sporadisch. Wenn ich keine Zeit finde aus meinen vier Wänden zu entfliehen und Sport zu betreiben, ist das Spielen mein Gehirnsport und für mich einfach mal schnell und bequem zu erreichen im Gegensatz zum Sport-Studio. Ich lese gerne auf Seiten wie dieser hier, da mich die Thematik Gaming und MMO immer schon interessierten und Teile meines Hobbys sind. Allerdings hat zocken für mich persönlich keine Priorität und muss nicht regelmäßig erfüllt werden.

Damit würde ich mich auch als Gamer bezeichnen (in jungen Jahren mehr als manchmal gut war, aber so ging das ja einigen auch mit Party und Alkohol)
Allerdings konnte ich in meiner eigenen Familie erleben, wie Cousins abdrifteten im spielen und weder zu Familienfeiern kamen, noch die Schule vernünftig beendeten oder sich noch mit mir trafen (wenn nur Online). Das bezeichnete ich, als selbst zockende Person, als Süchtig und ich wäre froh gewesen, dass wäre frühzeitig erkannt worden mit entsprechenden Einrichtungen die helfen. Das die WHO jetzt reagiert zum Thema ist ziemlich spät meines erachtens, diese Problem exestiert schon länger.

Aber das größte Problem sehe ich in der Gesellschaft und der Erziehung! Es ist einfach 10 Mal leichter mein Kind vor dem Fernseher zu parken oder der Konsole und ich habe Zeit und Ruhe für mich. Denn heute hat ja niemand mehr Zeit.
Sensibilisiere ich meine Kinder mit Gaming genauso verantwortungsvoll umzugehen wie mit Alkohol oder anderen Dingen die zur Sucht führen können, müssten weniger Organisationen wie die WHO darauf reagieren. Der Konsum entwickelt sich einfach in eine schiere Maßlosigkeit, die einfach reglementierung erfordert. Denn der Durchschnittsbürger ist leider zu blöd/beschäftigt/egoistisch, sich mit Zukunftsgedanken und Richtungen der nächsten Generation auseinanderzusetzen.

Sorry für den langen Beitrag, aber das Thema fixt mich etwas an 🙂

Grüße!

WoSollDasNurHinführen

Juhu, lasst den Staat alles regeln. Ist ja nicht so, dass wir nicht schon unmündig genug wären. Es wird immer künstlich ein Problem herbei geredet und dann eine Lösung dargeboten, um dann dafür gefeiert oder dafür als Authorität anerkannt zu werden. Dies trifft auf extrem viele Reglementierungen zu. Gesunder Menschenverstand adé, “Regierung übernimmt schon, du Ketzer”.

GoDLiik3

Da eine allgemeine Volksverdumung herrscht, ja. Das sind aber keine “Reglementierungen”, lass die Kirche mal im Dorf. Die WHO klassifiziet und schreibt nicht vor. Wenn du einen Hörschaden nach WHo Verordnung hast, berechtigt dich das zum Arzt zu gehen und ein Hörgerät zu tragen, es ist aber keine Pflicht. Trotzdem gilt: Aufklärung und Information sind der erste Schritt in eine bessere Richtung. Und das ist kein künstliches Problem, sonder ein Problem der Gesellschaft

GoDLiik3

Davon abgesehen haben wir die WHO für eine Gesundheitsförderung Landesunabhängig. Da profiteren viele von die nicht so gute Gesundheitssysteme haben wie Deutschland. Das ich oben von reglementierung “spreche” ist nur eine radikale Art es darzustellen. Denn wenn wir uns nicht zusammen raffen, werden wir durch Staat und Politik gelenkt. Ich hätte es auch mit Anekdoten zu Religion dramatiseren können.

Spitfire

Das Games,wie andere Dinge auch,süchtig machen können braucht man ja wirklich nicht abstreiten.

Aber wenn das nun so als Krankheit angesehen wird,denke ich geht es sehr schnell nach hinten los.Kaum wird man an falscher Stelle mal äußern das man mehrere Stunden in der Woche spielt wird es heißen “Oh da sollten sie mal besser zum Arzt gehen !”.

Besonders von älteren Menschen und den die mit Gaming nichts am Hut haben wird man ohnehin nach wie vor all zu oft als sonst was hingestellt.

Man überlege nur was ja jedes mal abgeht wenn irgendein Jugendlicher ein Mord begeht und man “Ballerspiele” in seinem Zimmer findet,dann wird besonders in der Politik wieder lautstark nach einem Verbot bebrüllt usw.

Mittlerweile sind einige Leute sowieso hypersensibel was z.B. die eigene Kinder betrifft und machen überall gleich ein Fass auf,selbst wenn nichts ist.

Kaum hat ein Kind mal Bauchweh nachdem es eine halbe Packung Müsli gegessen hat heißt es “Oh mein Gott !!! Mein Kind ist Laktoseintolerant !!! Ruft den Notarzt !!!”,hat ein Kind kein Bock auf Schule heißt es “Ja mein Kind leidet einfach unter Burnout,wir waren deswegen schon beim Arzt !” “Was dein Kind bekommt Zucker ? Das kann den Tod für dein Kind bedeuten !”

Als nächstes heißt es dann “Jeremy Pascal hast du wieder 1 Stunde Computer gespielt ? Ich glaube wir sollte mal zum Arzt !” “Chayenne Flora du hast noch nicht deine Hausaufgaben gemacht sitzt aber schon 10 Minuten am Laptop ! Morgen geht es zum Arzt !”

Ayrony

“Aber wenn das nun so als Krankheit angesehen wird,denke ich geht es sehr schnell nach hinten los.Kaum wird man an falscher Stelle mal äußern das man mehrere Stunden in der Woche spielt wird es heißen “Oh da sollten sie mal besser zum Arzt gehen !”.”

Sowas sagen vor allem solche Leute, die den ganzen Tag Bücher lesen und/oder Fernsehen schauen.

Aber ich denke, dass das Kulturgut “Videospiel” in den nächsten Jahren weiter in der Gesellschaft ankommt. Warum? Weil alle die, die nicht damit aufgewachsen sind und es deshalb als grundlegend ‘gefährlich’ ansehen…naja…einfach altersbedingt wegsterben -> Klassische Generationsfrage.

Bodicore

Ist nicht tragisch wenn man an alterschwäche stirbt obwohl alle im Umfeld Killerspiele zocken ?

Simon Hartmann

Spielesucht kann bei Online Spielen natürlich auftreten. Es greift hier die gleiche Definition wie bei anderen Süchten. Hauptkriterium ist dabei meistens: Leiden andere Lebensbereiche (Der Partner, Hobbies wie Sport, Soziale Kontakte) regelmässig darunter ist das Potential zur Sucht da.

Bei WOW gab es schon einige Berichte bei denen bekannt wurde dass Menschen ihren Job gekündigt haben um mehr zu zocken. Oder ihre Ehen haben deswegen scheiden lassen. DAS sind Paradebeispiele.

Es betrifft aber bei weitem nicht gleich jeden der viel Zeit investiert. Solange die anderen Lebensbereiche nicht vernachlässigt werden… zocken macht aber ab ner gewissen Menge auch nicht mehr glücklich. Die meisten Kumpels die „immer on“ waren die ich kenne waren auch immer die, die am meistne gemault haben…

ParaDox

Das ist schön gesagt von der ESA in ihrem Statement und auch löblich dass die sich so viele Sorgen um andere Krankheiten machen.
Was kümmert denn die ESA denn das ganze Thema?
Meine Einschätzung ist denen gehts es da nur ums Geld.
Ein Produkt das offiziell süchtig machen kann man leider nicht mehr so gut verkaufen.
Die haben eher Angst vor Werbeverboten (Tabak) Zugangsbeschränkungen (Glücksspiel) und sonstigen Regulierungen.
Was sollte denn die Industrie die Angelegenheit groß interessieren außer das denen droht dass ihr Geldbeutel leichter wird.

HRObeo

Genau das denke ich auch. Warum sollte man das eigene Produkt brandmarken lassen, wenn es doch schlimmere Dinge auf der Welt gibt, auf die man die Aufmerksamkeit lenken kann?

Cortyn hätte ruhig ihre persönliche Meinung in Bezug auf die Aussagen der ESA mitteilen können.

Ayrony

Die Gaming-Community geht an dieses Thema aber auch mal wieder so unreflektiert wie möglich heran. Natürlich kann man nach Computerspielen süchtig werden – und wieso sollte deshalb gleich die ganze Community stigmatisiert werden? Nicht jeder, der sich einmal im Monat richtig besäuft ist gleich alkoholabhängig.

Finde diese Formulierung irgendwie seltsam: “Mit dieser Forderung und Einschätzung steht die ESA nicht alleine da. Auch die American Psychological Association erkennt diese „Gamer-Krankheit“ nicht als eigenständige Sucht an. Die Begründung dafür ist, dass es Zweifel daran gibt, ob die „Gaming Disorder“ eine eigene Klassifizierung benötigt und nicht bereits anderen Süchten zugeordnet werden kann.”

Die “American Psychological Association” erkennt die Sucht nach Computerspielen schon an, möchte aber – rein formal – keine eigene Klassifizierung dafür.

Man sollte vielleicht auch mal überlegen, was es heißt, wenn der Kumpel nicht mehr zur Schule/Uni oder sonstigen sozialen Veranstaltungen kommt, weil er zuhause sitzt und zockt, das zuhause verwahrlost und reale (!!!) Beziehungen komplett abreißen. Möchte man, dass dieser Person geholfen wird oder sagt man sich dann “Der ist nicht süchtig, das ist ‘ganz normales’ Verhalten”.

Phinphin

Gut auf den Punkt gebracht. Zu behaupten Computerspiele könnten nicht süchtig machen, halte ich für relativ seltsam. Wüsste jetzt auch nichts, was dagegen spricht, dass Videospiele süchtig machen könnten, wenn ich mir die Suchtdefinition der WHO ansehe.

survivalspezi

Alles kann süchtig machen. Und generell gilt das jede Form des exzessiven Konsums schädlich ist. Die Sucht selber sollte anders definiert werden, da es bestimmte psychologische Auslöser dafür gibt. Minderwertigkeitskomplexe, soziale Phobie, Depressionen, Angstzustände,… letztlich wird es als letzter Zufluchtsort genutzt, um der Realität zu entrinnen. Dort kann man jemand sein, der man gerne wäre. Die Kraft um das in der Realität umzusetzen ist meist nicht mehr möglich auf Grund der hohen Erkrankung und der Medikamente.

Camo-Just-Do-It

Ich sehe dabei ein anderes Problem. Es in dem SInne als “Krankheit” zuzuordnen halte ich auch für falsch. Sie ist lediglich ein Symptom, die Krankheit ist eigentlich eine andere. Exzessive WoW-Spieler zB, welche sich in ihrer virtuellen Welt entfalten können, im realen Leben aber probleme im sozialen Umfeld haben, müssen nicht direkt “süchtig” sein; Oftmals liegt es an psychischen Störungen, welche Beispielsweise Angst vor realen Kontakten zu Menschen erzeugen. Da aber jeder Mensch soziale Kontakte sucht, wird es auf diese Art ausgelebt. Dabei ist WoW lediglich das Mittel, aber nicht die Krankheit.

Anderes Beispiel: Ein guter bekannter von mir schraubt fast schon krankhaft an seinen Calibras. Jeder Cent wird für die Karren ausgegeben, er geht zur Arbeit, kommt dahei, und trotz Frau und Kind verschwindet er direkt in der Werkstatt und schraubt. Teilweise bis in die Nacht, teilweise schläft er sogar in der Werkstatt. Er stand schon öfter kurz vor der Scheidung, geändert hat sich bei ihm aber nichts.

Muss ich seine Krankheit nun als “Auto-Schrauber-Sucht” klassifizieren? Nein! Es ist lediglich das Symptom.

Anders ist es bei Süchten wie Alkoholsucht, Drogensucht usw. Diese stellen am Anfang auch erst die Brücke zwischen Krankheit und Symptom da; Werden aber irgendwann selbst zu einer Krankheit weil Sie den Körper mechanisch verändern.

Ich höre jetzt schon die Frage “und was ist mit Glücksspielsucht?”. – Tja, davon her ab dass ich persönlich so meine Probleme damit habe, dass dies eine offizielle Sucht ist; ich finde mich jetzt mal damit ab.

Wenn überhaupt, sind in Computerspielen süchtig machende Elemente jene, welche dem Glücksspiel zugeordnet werden können. Demnach ist es aber bereits eine eigene klassifizierte Sucht und bedarf nicht einer eigenen.

maledicus

“”
Die Gaming-Community geht an dieses Thema aber auch mal wieder so unreflektiert wie möglich heran.
“”

Das kommt sicher daher, das computerspiele zum großteil in der gesellschaft & politik ebenfalls so unreflektiert besprochen werden. Da ist man halt doch mal irgendwann genervt als gamer, da habe ich ein gewisses verständnis für. Aber ich gebe dir recht, unreflektiert zurückschießen bringt letztlich nix.
Gruß.

TheNeverforgive

Ich glaube dass die Videospielsucht sich doch deutlich unterscheidet von z.B. substanziellen Süchten wie Zigaretten oder Alkohol. Den bei exzessiven spielen von Videospielen holt man sich keinen Kick oder Befriedigung, sondern entzieht sich lieber weltlicher Probleme.
Wenn ich mit meinen Freunden an einem Wochenende komplett vor dem PC verbringe, pflege ich meine Beziehungen zu Menschen trotz allem und solche Faktoren verstehen gerade ältere Menschen selten. Durch das Internet kann man trotzdem ein Teil der Gesellschaft sein ohne jedes Wochenende in einem Raum zu sitzen.
ABER: Sollte jemand sich von sämtlichen Menschen abkapseln und wirklich keinerlei Verpflichtungen mehr nachkommen sollte man sofort eingreifen!

Ayrony

Ist halt die Frage wie man Sucht definiert. Und man flieht ja auch beim Missbrauch von Drogen weltliche Probleme: “Ich trinke, um das hier alles zu ertragen”.

Es gehört ja einfach noch so viel mehr dazu. ‘Camo-Just-Do-It’ hat hier mit einem Beispiel kommentiert, wo er die starke (umgangssprachliche) Obsession seines Freundes beim Heurmschrauben am Auto beschreibt. Klar gehen dadurch auch soziale Kontakte verloren. Aber – ich bleib jetzt mal beim besten Beispiel WoW – denkt der Autoschrauber auch ans Schrauben, wenn er gerade nicht Schrauben kann? Kriegt er Entzugserscheinungen?

Gerade Rollenspiele funktionieren doch fast so wie Drogen: Durch ‘ne Itemspirale und das Erhalten von Items werden gleiche Gehirnregionen angesprochen, wie beim Trinken von Alkohol:

“Exzessives Computerspielen beruht offenbar auf den gleichen hirnphysiologischen Prozessen wie etwa Alkoholismus: Das Gehirn eines Spielsüchtigen reagiert auf einen Screenshot seines Lieblingsspiels ähnlich wie das eines Alkoholikers auf den Anblick eines Biers.” (http://www.spektrum.de/ratg
—–

Die WHO hält sich an die Suchtdefinition, die auch meiner Meinung nach, durchaus bei Computerspielen greift. Und es ist halt ein Unterschied ob ich komplett durchdrehe weil ich 20 Minuten nicht spielen kann oder am Wochenende ‘ne 24h-LAN organisiere, wochentags aber meinem gewohnten Leben nachgehen kann.

Derio

Tja, leider entspricht es aber nunmal der Realität, dass es Leute gibt die nach Spielen süchtig sind, völlig egal ob es irgendwem in den Kram passt oder nicht. Und das sowas endlich auchmal anerkannt wird find ich vollkommen richtig.

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