Anti-Sucht-Maßnahmen – Wird die Spielzeit für LoL in China hart limitiert?

Anti-Sucht-Maßnahmen – Wird die Spielzeit für LoL in China hart limitiert?

Der chinesische Publisher Tencent ist Eigner beim League-of-Legends-Entwickler Riot-Games und verdient auch gut mit dem Mobile-Game King of Glory. Um Minderjährige vor Spielsucht zu schützen, hat Tencent strenge Schutzmaßnahmen für das Mobile-Game erlassen. Drohen diese Maßnahmen auch League of Legends?

Tencent ist ein chinesischer Software-Riese, der seit Anfang 2011 die Aktienmehrheit bei Riot-Games, den Entwicklern von League of Legends, hat. Mittlerweile gehört Riot Games dem chinesischen Riesen ganz.

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In China verdient sich der Publisher gerade mit dem Mobile-Titel King of Glory eine goldene Nase.

King of Glory hat über 200 Millionen registrierte Spieler und circa 80 Millionen Menschen spielen den Mobile-Titel täglich zur gleichen Zeit – das ist in etwa die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland.

Daher ist das Spiel für Publisher Tencent ein Riesen-Erfolg, der bereits im ersten Quartal 2017 Einnahmen von über 883 Millionen US-Dollar erwirtschaftete.

Unter den Spielern von King of Glory sind auch viele Kinder und Jugendliche, die es teils hart übertreiben. Daher gab es zuletzt ordentlich Ärger und es soll daher neue Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche geben. Droht dies auch LoL?

Süchtige und verletzte Kinder – Publisher bekommt Ärger

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Laut der chinesischen News-Webseite Technode sollen um die 20 Prozent der Spieler von King of Glory unter 18 und 19 Prozent sogar unter 12 Jahre alt sein. Nach Angaben der Webseite Hongkong Free Press und den Chinesischen Staatsmedien soll im April sogar ein 17-jähriger nach 40 Stunden Dauerzocken von King of Glory einen Schlaganfall erlitten haben.

In einem Bericht von PCGamesN ist außerdem die Rede von einem 13-jährigen, der sich die Beine brach, nachdem er aus dem Fenster im dritten Stock sprang. Der Grund: Seine Eltern hatten ihm das Spiel verboten.

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Aber auch sonst sei Spielsucht, laut Hongkong Free Press, ein Problem in China: Um die 24 Millionen Menschen seien süchtig nach Online-Games. Eltern stecken ihre Kinder bereits in Anti-Spielsucht-Boot-Camps.

Das alles führte vor einigen Tagen zu einem kritischen Zeitungsartikel in Chinas größter Zeitung People`s Daily, die auch die offizielle Zeitung der Regierungspartei ist.

Darin wurde Tencent und King of Glory vorgeworfen, dem chinesische Volk zu schaden, da dieses immer mehr der Spielsucht anheimfalle. Der Artikel hatte laut Technode zur Folge, das bereits am Dienstag die Aktienkurse von Tencent um 4,44 Prozent auf „nur“ noch 34 US-Dollar sanken.

Tencent will strengsten Anti-Sucht-Schutz der Welt etablieren – auch für LoL?

Bei Aktienkursen hört bekanntlich der Spaß für große Firmen auf und daher hat Tencent sich bereits zu Wort gemeldet, um die schlechte Publicity zu kontern. Ab nächsten Dienstag schon sollen umfangreiche Anti-Sucht-Maßnahmen für King of Glory eingeführt werden:

  • Spieler unter 12 Jahren dürfen nur noch eine Stunde pro Tag spielen
  • Spieler zwischen 12 und 18 Jahren dürfen nur noch zwei Stunden pro Tag spielen
  • Wer unter 12 Jahre alt ist, darf sich außerdem nicht mehr ab 21 Uhr einloggen und die maximalen Echtgeld-Ausgaben sind streng limitiert
League of Legends Header

Bislang wurden diese Maßnahmen nur für King of Glory angekündigt. Möglicherweise werden sie aber bei Erfolg auch bei anderen Tencent-Spielen Anwendung finden und auch LoL-Spieler im Reich der Mitte ein Limit der Spielzeit setzen.


Was haltet ihr von diesen strengen Schutzmaßnahmen gegen übermäßiges Zocken? Angemessen oder fiese Gängelung? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Ebenfalls interessant: China verbietet Streams von nicht genehmigtenSpielen

Quelle(n): Hongkong Free Press, PCGamesN, Technode, 2P
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Martin

Ich bin absolut dafür… Ich sehe mich selber als Spielsüchtig und weiß nicht, wie ich mit dem Spielen aufhören soll… Es macht mir spaß und ich mache es gerne, aber es hindert mich vollstens daran meine Freizeit auch nur ein wenig produktiv zu gestalten… Im innern will ich die Spiele nicht mehr spielen, aber meine Gelüste zwingen mich immer wieder dazu…

Jens

Die Frage ist doch wie das Alter festgehalten wird. Eine Ausweiskontrolle hat online noch nie funktioniert. Das würde auch zu viele Spieler kosten. Also dürfen die Spieler ihr Alter selbst angeben. Ich kann mir kein Kind vorstellen, das dumm genug sich nicht volljährig zu machen

Rivon Edge

Macht unser System zu keinem Ausbeuter und Leistungssystem, sondern befreit die Menschen von den Zwängen, dann lässt die SPielsucht auch automatisch nach…

Bodicore

Irgendwie lustig… Wenn man im Büro 8h vor dem PC hängt nennt man das Arbeit wenn zu Hause 8h dem PC hängt nennt man das Sucht…

In meiner onlinewelt geht mir wenigstens keiner auf den Pinsel das ist schon mal für meine Nerven einiges gesünder als das RL 🙂

Lootziffer 666

kinder unter 12, die nur 1 stunde spielen können am tag…hach wäre das hier schön. wenn ich mal wieder LoL spiele und nicht permament dieses eine Gör in der Gruppe habe, das andauernd mit Großbuchstaben den chat vollspammt, und permanent am heulen ist.

Dachlatte

Naja, das ist ein Thema was dem Reissack nahe kommt… wen er umfällt macht es plums!

Das Problem liegt hier an den Eltern!!!

Rensenmann

Hmmm, ich hätte eher gedacht, die eröffnen e-sports gamer internate um noch mehr hardcore gamer zu züchten 😀

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